Open Banking
Was ist Open Banking?
Open Banking ist eine sichere Möglichkeit, mit Zustimmung seitens der Kunden den Zugriff auf die Finanzdaten von Verbrauchern zu ermöglichen.² Angetrieben von Regulierungs-, Technologie- und Wettbewerbsdynamik, fordert Open Banking die Demokratisierung von Kundendaten für Dritte, die keine Banken sind, für Verbraucher usw. Durch Innovation entwickelt sich die Branche hin zu einem hyperrelevanten, plattformbasierten Vertrieb und bietet den Banken vielfältige Chancen, ihre Ökosysteme zu erweitern und neue Märkte zu erschließen. Mit Open Banking weiten mehr Finanzdienstleistungsinstitute (FSI) den Zugriff auf Kundendaten über Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) und andere Data-Sharing-Modelle aus.
Mit zunehmender Reife der Open-Banking-Initiativen und -Vorschriften kommt es zu einer Welle von Veränderungen, die die Schaffung einer offenen Datenwirtschaft ermöglichen. Ein frühes Anzeichen dafür ist das schnelle Wachstum von Drittanbietern (TPPs) in Europa, die die Speerspitze des Open-Banking-Paradigmas bilden. In weniger als zwei Jahren ist die Zahl der TPPs in Europa von etwa 100 auf über 450 gestiegen; der Schwerpunkt hat sich dabei vom Zahlungsverkehr und transaktionsorientierten Privatkundengeschäft auf die gesamte Wertschöpfungskette an Finanzdienstleistungen ausgeweitet.
- 29 % der herkömmlichen, auf Einzelhandelsprodukten basierenden Einnahmequellen der Banken sind gefährdet.
- Es wird erwartet, dass die Einnahmen der Banken durch API-fähige Dienste, die neue Möglichkeiten eröffnen, bis 2020 um 55% steigen werden.
Die Vorschriften für Open Banking sind in Europa und den USA sehr unterschiedlich. In Europa wurde die Einführung von Open Banking größtenteils durch Regulierungen vorangetrieben (die entsprechende regulatorische Initiative heißt PSD2). In den USA hingegen war Open Banking marktgetrieben und wird es wahrscheinlich auch weiterhin sein.
86 % |
8 von 10 |
94 % |
9,9 Mrd. USD |
der Finanzinstitute erkennen den Wert von Open-Banking-Daten |
Finanzinstituten führen Open Banking ein oder planen es |
der FinTech-Unternehmen haben darüber nachgedacht, wie Open Banking ihr aktuelles Dienstleistungsportfolio verbessern kann |
beträgt der Gesamtumsatz des Open-Banking-Sektors bis 2022 schätzungsweise |
Quelle: „Open Banking: Rearchitecting the Financial Landscape“, FT Partner Research, März 2021; und OpenBanking.org, „Facts and Statistics“
Was ist die Geschichte des Open Banking?
Ab Mitte der 2000er Jahre wurden in Europa Vorschriften wie die Payment Services Directive 1 (PSD1) eingeführt, um Zahlungen innerhalb Europas zu regulieren und harmonisieren und Bedenken hinsichtlich Sicherheit, Datenschutz und Geschwindigkeit auszuräumen. Die PSD2 wurde 2013 ausgearbeitet und 2018 eingeführt, um die Interoperabilität zwischen Finanzinstituten und Dritten weiter zu fördern. Während die PSD2 Banken dazu verpflichtet, ihre Daten freizugeben, handelt es sich bei der Open-Banking-Richtlinie um eine britische Initiative, die von Banken verlangt, ihre Daten in einem sicheren und standardisierten Format offenzulegen. Damit sollen sowohl die Sicherheit als auch die Benutzerfreundlichkeit steigen. Bei den Daten handelt es sich um Finanzdaten und Transaktionen der Kunden. Die Weitergabe an Drittanbieter erfolgt nur mit Zustimmung des Benutzers. Ausgehend vom Vereinigten Königreich hat sich das Konzept des Open Banking in einer Reihe von Ländern in Asien sowie in den USA verbreitet.
Warum ist Open Banking wichtig?
Open Banking ist mehr als eine Compliance-Pflichtübung: Es ist eine Gelegenheit, die Customer Experience zu verbessern. Gestiegene Verbrauchererwartungen treiben Banken dazu, offene APIs zu entwickeln – 67 % der Finanzkunden geben an, dass sie mehr Daten mit Banken teilen würden, wenn sie im Gegenzug in irgendeiner Form davon profitieren würden.3 Open Banking ermöglicht es Banken, personalisierte Finanzdienstleistungen (siehe Glossar: Personalisierte Finanzdienstleistungen) mit offenen APIs oder über BaaS-Plattformen (Banking-as-a-Service) anzubieten. Kunden bietet Open Banking eine größere Flexibilität bei der Verwaltung ihrer Finanzen, beispielsweise eine höhere Transparenz von Konten und einen bequemeren Zugriff auf Zahlungen.
Der Wert von Open Banking wird vor allem in den Einzelhandelskanälen zum Tragen kommen. Strategische Partnerschaften innerhalb größerer, für beide Seiten vorteilhafter Ökosysteme versetzen Banken in die Lage, transparent und präsent zu sein und ihre Angebote zu verkaufen, wann und wo immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Banken können Entwicklern auch Portale und Textumgebungen (Sandboxes) zur Verfügung stellen, um Anwendungen zu erstellen und zu testen. Nach der Genehmigung können Drittanbieteranwendungen, die sicher auf Finanzdaten zugreifen, den Verbrauchern angeboten werden. Dadurch sind mehr Unternehmen in der Lage, in der Finanzdienstleistungslandschaft zu konkurrieren, was zu mehr Wettbewerb und schnelleren Innovationen auf dem Markt führen dürfte.
Was sind die Herausforderungen bei Open-Banking-Integrationen?4
API-Performance und -Zuverlässigkeit. Während Entwickler öffentliche APIs erstellen können, um Open Banking zu ermöglichen, gibt es keine Garantie dafür, dass die APIs zuverlässig funktionieren; dies gilt insbesondere angesichts der Vielzahl an Drittanbieteranwendungen und Endbenutzerkonfigurationen, die sie unterstützen müssen. Das Testen von Drittanbieter-APIs ist wichtiger denn je.
Bedenken der Verbraucher. Die Zurückhaltung der Verbraucher gegenüber Open Banking lässt sich auf Bedenken bezüglich Datenschutz und Sicherheit beim Teilen ihrer Transaktionsdaten zurückführen. Sie gelten als eine der sensibelsten Formen von Information, weshalb Bedenken rund um den Datenschutz und die Sicherheit von Open Banking eines der größten Hindernisse.
Mangel an Compliance-Standards. Entwickler müssen sich bei der Ausgestaltung von Open-Banking-Anwendungen mit unterschiedlichen globalen Compliance-Regeln auseinandersetzen. Das bedeutet, dass es keine allgemeingültigen technischen Standards gibt, die genau definieren, wie Open-Banking-Integrationen funktionieren sollen oder wie sie genutzt werden können.
Wie unterstützt Databricks Finanzinstitute bei Open-Banking-Standards und deren Implementierung?
Lakehouse für Finanzdienstleistungen unterstützt Echtzeit-Analytics-, Business-Intelligence- und KI-Funktionen für alle Datentypen über eine sichere Multi-Cloud-Umgebung. Spezifische Lösungen für wichtige finanzielle Anwendungsfälle wie Open Banking, Compliance und aufsichtsrechtliches Reporting, Post-Trade-Analyse, Risikomanagement und Betrugserkennung.
Darüber hinaus verfügt Databricks Lakehouse über zwei Integrationssätze.
Erstens ermöglicht Databricks Delta Sharing das Teilen standardisierter Echtzeitdaten mit führenden Finanzdatenanbietern wie Nasdaq, FactSet und Intercontinental Exchange und erleichtert so die Nutzung, Weitergabe und Monetarisierung von Daten über die Plattform. Zweitens ist es auch in Legend integriert, ein Eckpfeilerprojekt von FINOS – der Fintech Open Source Foundation und ein Finanzsektorprojekt der Linux Foundation –, um ein offenes Ökosystem zu schaffen, das auf gemeinsamen Standards für Finanzdaten im gesamten Bankenökosystem basiert.
Laut McKinsey liegen die potenziellen Vorteile von Open Banking auf der Hand: eine verbesserte Customer Experience, neue Einnahmequellen und ein nachhaltiges Dienstmodell für traditionell unterversorgte Märkte.5 Banken, die keine offenen APIs entwickeln, laufen Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten, da Verbraucher weiter auf digitale Zahlungen und Bankanwendungen umsteigen.
Welche Vorteile bietet die Nutzung von Databricks für Open Banking/Open Finance?
Lakehouse für Finanzdienstleistungen ermöglicht es Banken und Open-Banking-Aggregatoren, die Herausforderung der Händlerklassifizierung anzugehen, Kartentransaktionsdaten mit kontextbezogenen Information anzureichern und je nach Kontext des Transaktionsverhaltens weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Mit Lakehouse sind Finanzdienstleister in der Lage, Daten und KI auf einer offenen und kollaborativen Plattform zusammenzuführen, um eine personalisierte Customer Experience zu bieten, Risiken zu minimieren und Innovationen zu beschleunigen. Die Lakehouse-Plattform ist:
Sicher. PCI-DSS-Compliance für Kartentransaktionsdaten und personenbezogene Daten
Skalierbar. Fähigkeit, Milliarden von Kartentransaktionsdaten zu verarbeiten, die für Millionen von Verbrauchern und Händlern kategorisiert sind.
Kollaborativ. Kombination von ML-Modellen und Fachwissen, um Ausgabeverhalten zu erlernen, das die Segmentierung vorantreibt.
2 www.openbank.org/customers/what-is-open-banking
4 https://www.rtinsights.com/4-challenges-for-open-banking-integration/
5 https://www.mckinsey.com/industries/financial-services/our-insights/data-sharing-and-open-banking